Auf der APA Homepage ist ein Interview von Elisabeth Haslinger-Baumann über das Linked Care Projekt erschienen. Zum Originaltext

Im Folgenden ein Auszug daraus:

Elisabeth Haslinger-Baumann ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und studierte Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Wien und im Doktoratsstudium Pflegewissenschaft an der Universität UMIT Hall in Tirol. Sie hat mehr als zehn Jahre Erfahrung als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin im In- und Ausland. Von 1998 bis 2013 war sie im Forschungsinstitut des Roten Kreuzes (Wien) beschäftigt. Seit 2014 ist sie zuständig für Lehre und Forschung an der FH Campus Wien. Sie hat das Kompetenzzentrum Angewandte Pflegeforschung am Department Angewandte Pflegewissenschaft aufgebaut und leitet es seit 2019. Sie ist Projektleiterin von mehreren interdisziplinären Projekten an der Schnittstelle Pflege und Digitalisierung.

Im folgendem Interview spricht Elisabeth Haslinger-Baumann über das Linked Care Projekt:

Was ist das Besondere/Neue an dem Linked Care Projekt?
Prof. Elisabeth Haslinger-Baumann: LICA soll ausgehend von mobilen Pflege- und Betreuungsdiensten ein Zusammenwirken der unterschiedlichen Berufsgruppen wie der Pflege, der Betreuung (auch 24-Stunden-Betreuung), der therapeutischen Berufe und der medizinischen Dienstleistungen durch eine durchgängige digitale Kommunikations- und Informationsaustauschmöglichkeit bieten. Bestehende digitale Systeme werden dabei berücksichtigt. Es werden Interfaces zur Integration dieser bereits bestehenden Dokumentationssysteme entwickelt.

Die möglichen Schnittstellen zu Arztsoftware und Apotheke und in ELGA vorhandenen Dokumenten helfen, Mehrfacherfassungen zu vermeiden. Die Erarbeitung wesentlicher Standards (z. B. einer Care Summary) und die Einbeziehung aller betroffenen Zielgruppen ermöglichen es, praxisgerechte IT-Tools für standardisierte Vernetzung in der mobilen Betreuung und Pflege zu entwickeln. Künstliche Intelligenz liefert „intelligente“ Sensordaten über Gesundheitsaspekte wie zum Beispiel Vitalparameter und kann somit dabei helfen, die responsive Oberfläche des Portals zu steuern.

Das Ergebnis wird ein integriertes, leistbares, einfach zu bedienendes, gut vernetztes IT-System für Pflege, Betreuung, Therapie und auch Betroffene selbst sein.

Welchen Nutzen werden Pflege-/Betreuungsbedürftige und deren Angehörige sowie Pflegende/Betreuende von LICA haben?
Prof. Elisabeth Haslinger-Baumann: Große Vorteile für Betroffene/Klienten ergeben sich durch die aktive Einbindung in den Pflege-/Betreuungsprozess. Sie können rasch Einsicht in die eigene Dokumentation erlangen, dies ist vor allem auch durch die einfach bedienbare Benutzungsoberfläche gewährleistet. Generell erfährt die Kommunikation eine Vereinfachung.

Schlussendlich führen diese Vorteile auch zu einer Erhöhung der individuellen Autonomie.

Angehörige können je nach Bedarf oder Wunsch somit aktiv in den Pflege-/Betreuungsprozess eingebunden werden. Sie profitieren dadurch, dass eine zielgerichtetere Planung der informellen Pflege/Betreuung ermöglicht wird und die Informationseinholung stark vereinfacht wird. Vorteile für Pflege- und Betreuungspersonen: Sie haben alle relevanten Daten auf einen Blick in der Pflege-Summary. Die einfache Bedienung der entsprechenden Werkzeuge zur Dokumentation unterstützt innovative Arbeitsprozesse durch vereinfachte interdisziplinäre und Setting-übergreifende Zusammenarbeit.